2016 nEYC: Role Model Vorträge

Vorträge an der national Express Yourself Conference 2016

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vortrag von Carolin Klonner

OpenStreetMap in der Geoinformatik

Dank Internet und Smartphone steht uns fast jederzeit eine Karte zur Verfügung; wir können uns vom Navi den Weg zeigen oder mittels GPS unsere Position bestimmen lassen. Dennoch fehlt es in zahlreichen Ländern an aktuellem Kartenmaterial, um z.B. im Fall eines Erdbebens Rettungskräfte schnell zu Verletzten navigieren zu können. Hier kommt OpenStreetMap (OSM) ins Spiel- eine offene Weltkarte, die gemeinschaftlich und kostenlos genutzt werden kann und so von vielen Leuten immer weiter verbessert wird. Auf diese Weise kann jeder sein Wissen beitragen und Details in der OSM Karte ergänzen wie z.B. Öffnungszeiten, Radwege oder die Zugangsmöglichkeiten in ein Gebäude für Rollstuhlfahrer. Es ist auch möglich bei OSM mitzumachen ohne direkt vor Ort zu sein und zwar per „Remote Mapping“, d.h. am Computer werden z.B. Gebäude auf Basis von Luftbildern eingezeichnet. So können nach einer Katastrophe in ein paar Stunden sogenannte CrisisMaps oder CrowdMaps gemeinschaftlich erfasst werden, um die Einsatzkräfte vor Ort mit aktuellem Kartenmaterial zu unterstützen.

Forschungsprojekte im Bereich der Geoinformatik analysieren mögliche Anwendungen der OSM Daten und entwickeln neue Methoden, um sie für unterschiedliche Bereiche zur Verfügung zu stellen, z.B. für die Naturgefahrenanalyse.

 

Vita

Carolin Klonner hat an der Universität Heidelberg Geographie, Anglistik und Romanistik studiert und ist seit Juni 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Geoinformatik am Geographischen Institut Heidelberg. In ihrer Dissertation im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts der Heidelberger Akademie der Wissenschaften befasst sie sich mit der Analyse der Möglichkeiten der nutzergenerierten Geodaten für die Naturgefahrenanalyse. Ein wichtiger Bereich ist dabei die verstärkte Integration der lokalen Bevölkerung in die Risikobewertung.

 

 

Vortrag von Dr. Nils Wolf

 

Nebeloasen in der Atacama-Wüste, Chile

Dr. Nils Wolf, Prof. Dr. Alexander Siegmund

Pädagogische Hochschule & Universität Heidelberg, Abt. Geographie, Research Group for Earth Observation (rgeo)

 

Die Atacama-Wüste im Norden Chiles zählt zu den wasserärmsten Gebieten der Erde. Niederschlag ist hier äußerst selten und bleibt oft jahrelang komplett aus. Umso überraschender ist es, dass in dieser lebensfeindlichen Umgebung dennoch Pflanzenwachstum stattfindet. Angepasst an die trockenen Umweltbedingungen besiedeln nämlich beträchtliche Bestände der Pflanzengattung Tillandsia die Küstenzone. Wasser und Nährstoffe beziehen die Pflanzen dabei aus dem regelmäßig auftretenden Küstennebel.

Die Zusammenhänge zwischen dem Auftreten des Küstennebels und den Verbreitungsmusterns der Nebeloasen untersucht ein internationales Forscherteam mit Wissenschaftler/innen aus Heidelberg und Santiago de Chile. Mit Hilfe von Erdbeobachtungssatelliten und Flugdrohnen generieren sie hochgenaue Informationen über die räumliche Verbreitung und den „Gesundheitszustand“ der Tillandsia-Vegetation. Gleichzeitig liefern Wettersatelliten und am Boden installierte Nebelfangnetze Daten über die Verbreitung und den Wassergehalt des Nebels.

Der Vortrag berichtet über die Forschungsaufenthalte in der Atacama und wie Geotechnologien und Klimamessinstrumente zum Einsatz kommen, um die Zusammenhänge zwischen dem Nebel und der Vegetation in der Atacama-Wüste in Chile vor dem Hintergrund des Klimawandels besser zu verstehen.

 

Vita

Nils Wolf hat an der Ruhr-Universität Bochum das Fach Geographie mit der Vertiefung Geomatik studiert und im Bereich der Geo-Fernerkundung promoviert. In seiner Dissertation beschäftigte sich Nils Wolf mit automatischen Verfahren zur Gewinnung von Geoinformation aus Fernerkundungsdaten. Seit 2014 ist Nils Wolf Mitarbeiter der Research Group for Earth Observation (rgeo), Abt. Geographie, an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Dort koordiniert er das Projekt „Die Erde verstehen lernen - Einsatz moderner Satellitenbildtechnologie zur Erdbeobachtung für Jugendliche“ (Space4Geography) und wirkt an den Forschungsarbeiten in der Atacama, Chile, mit.


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